Der Müllkönig von Schönberg
Wolfgang Kubicki, auch bekannt als der Müllkönig von Schönberg, ist Deutschlands bekannteste Skandalnudel.
Im Oktober 2009, ging ein Video viral, das Kubicki am Abend der vorangegangenen Landtagswahl auf der FDP-Wahlparty zeigte. Kubicki ließ sich auf der Bühne feiern. Dabei hob er immer wieder seinen Drink hoch und rief dabei: "Cum!" Mit dem Ausruf "Ex!" spülte er dann das Getränk herunter. Viele der angetrunkenen FDP-Funktionäre und -Sympathisanten taten es ihm gleich.
Bundesweites Aufsehen erregte Kubicki, als er 2017 nach seiner Wahl zum Bundestagsvizepräsidenten die Arme hob und, im Überschwang der Gefühle, an die Abgeordneten gewandt ausrief: "Bereichert euch!" Später erklärte er, das sei Satire gewesen, zudem habe er ausnahmsweise einmal einen guten Tropfen getrunken. In der anschließenden Legislaturperiode stellte sich aber heraus, dass viele Abgeordnete, vor allem aus den Reihen von CDU/CSU, die Aufforderung ihres Vizepräsidenten wörtlich genommen hatten.
Am 5. Februar 2020 bejubelte Kubicki die Wahl von Thomas Kemmerich (FDP) mithilfe der AfD zum thüringischen Ministerpräsidenten: „Es ist ein großartiger Erfolg für Thomas Kemmerich. Ein Kandidat der demokratischen Mitte hat gesiegt." Später erklärte er, es habe sich dabei nur um Satire gehandelt, und im Übrigen sei das Recht auf freie Meinungsäußerung in Gefahr.
Am 30. April 2021, an Walpurgistag, hielt er anlässlich der Klage der FDP gegen den Lockdown der Bundesregierung in seinem Privathaus eine Corona-Party ab. Prominenteste Gäste waren Jan Josef Liefers, Hans-Georg Maaßen und Till Schweiger. Nena sang ein Ständchen und über Zoom schaltete sich aus dem politischen Exil der Wendler hinzu.
Es wurde viel gemutmaßt, wer die Hintermänner hinter Kubicki sind. Es gelang mir nicht, irgendwelche verschworenen Drahtzieher zu ermitteln. Ich nehme an, dass auch die Verschwörerszene vor der Eigendynamik von Kubicki zurückschreckt, der anscheinend von nichts anderem getrieben ist als von Gier, Cleverness und Geltungsbedürfnis.
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können